0,5 % und die Treuhänderklausel
Die ersten Stimmen nach einer Senkung des Höchstrechnungszinses werden laut. Beschlossen wird der auch als „Garantiezins“ bekannte Zinssatz für Lebens-/Rentenversicherungen vom GDV (Gesamtverband der Versicherer) und der Bundesregierung. Im Gespräch ist der 1.1.2021.
Der Höchstrechnungszins ist eine der Rechnungsgrundlagen für Rentenversicherungen und damit auch für die Rentenhöhe. Mit Einführung eines neuen Höchstrechnungszinssatzes werden die Lebens- und Rentenversicherungstarife neu kalkuliert. Sinken die Zinsen und verlängert sich die Lebensdauer werden die garantierten Renten niedriger als in früheren Tarifen.
Versicherer die in ihren Bedingungen die Treuhänderklausel haben, können auch die Renten bzw. Rentenfaktoren früher abgeschlossener Rentenversicherungen nach unten korrigieren.
Für Kunden heißt das: Augen auf und einen Blick in die AVB werfen!
Tückisch ist, dass in Versicherungsbedingungen OHNE Treuhänderklausel der Verzicht NICHT ausgeführt werden darf.
Wie können Sie feststellen, ob Ihr Vertrag eine Treuhänderklausel einschließt?
Treuhänderklauseln werden ungefähr so beschrieben: „Der Rentenfaktor (oder: die garantierte Rente) wird zum Rentenbeginn mit den dann gültigen Rechnungsgrundlagen berechnet.“
Wenn Sie diese (oder eine ähnliche) Formulierung finden, darf der Versicherer die garantierte Rente reduzieren.
In der betrieblichen Altersversorgung ist zu erwarten, dass die Arbeitgeber die Differenz einer reduzierten zur ursprünglich zugesagten Rente drauflegen werden müssen. So steht es im BetrAVG Paragraph 1 (1) … „Der Arbeitgeber steht für die Erfüllung der von ihm zugesagten Leistungen auch dann ein, wenn die Durchführung nicht unmittelbar über ihn erfolgt.“
Davon können alle alten Durchführungswege betroffen sein: Direktversicherung, Pensionskasse, Unterstützungskasse, Direktzusage, Pensionsfonds.
Was Sie als Privatperson und/oder als Unternehmer tun können, wenn Ihr Versicherer sich eine Reduzierung offenhält - dazu beraten wir Sie gerne.